Infos zum Bauprojekt
Hier erfahren Sie alles über den Neubau.
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Die Gemeinden Rümlang und Oberglatt erleben steigende Bevölkerungszahlen. Dadurch steigt auch der Bedarf an Schulraum für die Sekundarschule Rümlang-Oberglatt (Sek RO). Um diesen Bedarf zu decken, hat die Sek RO entschieden, einen Neubau zu erstellen. Als Standort wurde die Parzelle der Chliriethalle (Mehrzweckhalle) in Oberglatt ausgewählt, weil dort die bestehende Infrastruktur für den Schulsport genutzt werden kann. Das Bauvorhaben soll östlich der Chliriethalle zu stehen kommen und erhält den Namen «Sekundarschulhaus Chliriet». Die Sek RO hat mit der Grundeigentümerin, der Gemeinde Oberglatt, einen Baurechtsvertrag abgeschlossen.
Um das bestmögliche Projekt zu finden wurde ein zweistufiger anonymer Architekturwettbewerb mit Präqualifikation durchgeführt. Eingereicht wurden 38 Bewerbungen, woraus man sechs namhafte Architekturbüros für die Teilnahme ausgewählt hat. Von den sechs zur Auswahl stehenden Projekten hat das Beurteilungsgremium, bestehend aus Vertretern der Sek RO und Fachleuten, das Projekt «Kazimir» gewählt. Dieses stammt aus der Feder von BS+EMI Architektenpartner aus Zürich. Das Büro wird als Generalplaner beauftragt und erhält Unterstützung von einem Team aus spezialisierten Fachplanern.
Die Ausführung der Bauarbeiten erfolgt im Einzelleistungsträgermodell und sämtliche Arbeiten werden gemäss öffentlichem Beschaffungswesen ausgeschrieben.
Das Projekt schöpft aus der ländlichen Umgebung: Das zweigeschossige, flache Volumen steht parallel zum Flurweg und betont den landschaftlichen Bezug zu den Feldern der Allmend. Zwischen der bestehenden Chliriethalle und dem Neubau spannt sich der Pausenplatz auf. Zwei Kiesflächen mit Bäumen und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.
Die prägende Dachform lehnt sich an die der Chliriethalle an und schafft zum Dorf eine einprägsame Erscheinung. Das ausladende Vordach zum Pausenplatz bietet einen gedeckten Aussenbereich beim Eingang des Neubaus. Autoparkplätze sind in genügender Anzahl entlang der Grabenstrasse vorhanden, die Veloabstellplätze liegen an der Längsseite der Mehrzweckhalle zum Pausenplatz.
Die Architektur und Struktur des Neubaus sind klar und einfach. Sie ist inspiriert von landwirtschaftlichen und gewerblichen Bauten. Alle Klassenzimmer sind aufgereiht und öffnen sich grosszügig zu den Feldern, was einen Weitblick erlaubt. Im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang und eine langgezogene Halle. Diese dient als zentraler Ankunfts-, Begegnungs- und Verteilraum. Ebenfalls im Erdgeschoss sind die Lehrer- sowie Spezialzimmer wie Werken, Handarbeit, Natur und Technik sowie die Sanitäranlagen.
Über einzelne Treppen gelangt man in die sechs Lern-Cluster im Obergeschoss. Jeweils zwei Klassenzimmer teilen sich den Vorraum und zwei Gruppenräume. Diese Komposition ist nicht nur sehr wirtschaftlich, sie ermöglicht vor allem einen zeitgemässen Unterricht nach dem Lehrplan 21. Die Räume sind hell und zweiseitig belichtet. Sie sind über Türen und grosse Glasfenster flexibel verbunden, bei Bedarf kann aber auch mit Vorhängen eine konzentrierte Lernatmosphäre geschaffen werden.
Zum Pausenplatz ermöglicht ein Fluchtbalkon mit Aussentreppen sichere Fluchtwege zum Pausenplatz. Die Vorräume und inneren Treppen sind somit von den Brandschutzvorschriften befreit und können als vollwertige Räume genutzt werden. Der Balkon kann auch als Freiluft-Klassenzimmer genutzt werden. Eine hindernisfreie Erschliessung ist im ganzen Schulhaus sichergestellt.
Im Untergeschoss befinden sich Technikräume und Lagerräume für die Gemeinde Oberglatt. Diese Lagerräume werden in einem separaten Teilprojekt umgesetzt und werden ausschliesslich von der Gemeinde Oberglatt finanziert. Das Lager ist mit einem unterirdischen Korridor und einem Warenlift an die Chliriethalle angebunden.
Das Schulhaus Chliriet wird als nachhaltiger Holzbau mit Holz aus der Schweiz erstellt. Das Untergeschoss hingegen ist in Massivbauweise und wird mit Bohrpfählen fundiert. Die Konstruktion ist dank der Trennung von Systemen einfach und kostengünstig.
Das Sekundarschulhaus Chliriet wird ein farbenfrohes Schulhaus, wo jedes Bauteil seine eigene Farbe trägt. Es entsteht ein räumlicher und atmosphärischer Reichtum mit ganz eigener Identität. Das Gebäude soll leicht und offen erscheinen. Zum Pausenplatz und zur Allmend öffnet es sich durch grosszügige Fensterfronten. In der warmen Jahreszeit können die Fenster zum Pausenplatz geöffnet werden, um einen Aussenbezug zu schaffen.
Die Innenwände sind in flexibler Leichtbaukonstruktion ausgeführt. Selbstredend werden die einschlägigen Vorschriften an den Schallschutz eingehalten, damit ein konzentrierter Unterricht möglich ist. Die Materialisierung ist robust, alltagstauglich und ökologisch. Die Gebäudetechnik ist zeitgemäss und erlaubt eine Optimierung der Betriebskosten. Durch das drahtlose und schnelle Netzwerk kann die Digitalisierung im Unterricht problemlos vorangetrieben werden. Erdwärmesonden versorgen das Schulhaus auf nachhaltige Weise mit Wärme, im Sommer ist eine moderate Kühlung möglich. Das Warmwasser wird über eine Wärmepumpe produziert. Eine Lüftung versorgt die Räume mit genügend Frischluft. Die Anforderungen an eine leistungsfähige Wärmedämmung und an den sommerlichen Wärmeschutz können eingehalten werden. Das Dach erlaubt zudem die Integration einer Photovoltaik-Anlage, um eigenen Strom herzustellen.
Durch die ökonomische Erschliessung, die einfache Struktur und Konstruktion sind die Grundlagen für ein günstiges Bauvorhaben gegeben. Der Neubau wird voraussichtlich insgesamt 21.9 Millionen Franken kosten (inkl. MWST). Davon entfallen 19.5 Millionen Franken auf das Teilprojekt Schulhaus der Sek RO und 2.4 Millionen Franken auf das Lager der Gemeinde Oberglatt. Die Stimmberechtigten von Rümlang und Oberglatt haben dafür drei Kredite bewilligt (Wettbewerbs-, Projektierungs- und Baukredit). Diese Kredite wurden allesamt mit überwiegender Mehrheit angenommen. Die Voraussetzungen für ein modernes, flexibles und nachhaltiges Schulhaus sind somit gegeben. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sind zum Beginn des Schuljahres 2022 / 2023 vorgesehen.
Hier finden Sie die Projektpläne als Download: